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40 Schüler*innen der 12. Klassen der Robert-Bosch-Gesamtschule haben sich intensiv mit Spuren und Berichten aus der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Die Szenencollage „Vergessen sollen sie uns nicht“, Ergebnis dieses Rechercheprozess‘, wird am Mittwoch, 18. Dezember, um 19 Uhr in der Rasselmania Fabrikhalle wiederaufgeführt.

Zwangsarbeit, das gab es auch in Hildesheim. Firmen wie den Trillke-Werken der Robert Bosch GmbH und die Vereinigten Deutschen Metallwerke (VDM) haben im Nationalsozialismus Zwangsarbeiter*innen eingesetzt. Manche dieser Unternehmen existieren noch heute.

Im Mittelpunkt des Theaterprojekts, das wir in Kooperation mit der Robert-Bosch-Gesamtschule durchgeführt hat, stehen die Geschichten der Zwangsarbeiter*innen.  Besonders eindrücklich wirkte auf die beteiligten Jugendlichen, dass Zwangsarbeit sich in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft abgespielt hat. Mit Klaus Schäfer vom Projekt „Vernetztes Erinnern“ wurden Erinnerungsorte in Hildesheim und Umgebung aufgesucht. Darunter der Hildesheimer Marktplatz, wo kurz vor Kriegsende noch Zwangsarbeiter*innen von der Gestapo erhängt wurden. Oder der Nordstadtfriedhof, wo eine Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter*innen im Nationalsozialismus eingerichtet wurde.

Hinzu kam die intensive Auseinandersetzung mit Zeitzeugnissen im Unterricht. Die Aussagen der Zwangsarbeiter*innen nach Kriegsende wurden in einen historischen Zusammenhang gesetzt. In regelmäßigen Theaterproben wurden diese Quellen gelesen, gespielt und inszeniert. Dabei lernten die Schüler*innen wissenschaftliches Arbeiten und ließen das erworbene Wissen in einen künstlerischen Prozess einfließen. Historische Zusammenhänge wurden unmittelbar erfahrbar. Die Theaterproben begleiteten 14tägig das gesamte Schuljahr. So konnte das Stück behutsam gemeinsam entwickelt werden.

Die Schüler*innen suchten nach Bildern und Geräuschen

An diesem Prozess der künstlerischen Bearbeitung lokaler Geschichte war auch das Kunstprofil der 12. Jahrgangsstufe beteiligt. 17 Schüler*innen haben die Zeitzeugnisse grafisch umgesetzt. Die Arbeiten werden in einer Ausstellung gezeigt, die die Aufführungen von „Vergessen sollen sie uns nicht“ in der Rasselmania-Fabrikhalle begleitet.

Die theaterpädagogische und künstlerische Leitung haben Reiner Müller, Sinje Kuhn und Tom Martens.

Das Theaterprojekt wird gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die Theaterschaffende ermutigt, Selbstzeugnisse von Verfolgten des Nationalsozialismus zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit zu nehmen. Weitere Projektförderer sind die Sparkasse Hildesheim, die Friedrich-Weinhagen-Stiftung sowie die Bürgerstiftung Hildesheim.

Die Wiederaufführung von „Vergessen sollen sie uns nicht“ wird am Mittwoch, 18. Dezember 2019 um 19 Uhr in der Rasselmania-Fabrikhalle, Bischofskamp 18, 31137 Hildesheim zu sehen sein. Der Eintritt beträgt 5 Euro (ermäßigt 2,50 Euro). Reservierungen unter info@tpz-hildesheim.de. Die Rasselmania ist barrierefrei zugänglich, leider sind die Toiletten nicht rollstuhlgerecht.

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