Das Künstler*innenkollektiv Minkus Lys hat eine künstlerische Bedarfsanalyse auf den Straßen der Nordstadt durchgeführt. Jetzt wurden die Ergebnisse ausgewertet.
Mit Bauchladen und kleinen Zetteln – das Künstler*innenkollektiv Minkus Lys ist auf den Straßen der Hildesheimer Nordstadt mit Bewohner*innen ins Gespräch gekommen. Und das mitten im Dezember, Winterwetter und Graupelschauern zum Trotz. Jetzt wurden die Ergebnisse ausgewertet.
Im Mittelpunkt der künstlerischen Bedarfsanalyse standen vier Fragen:
- Kennst du deine Nachbar*innen?
- Fühlst du dich wohl, da wo du wohnst?
- Würdest du Unbekannte zum Tee einladen?
- Wo triffst du dich gern mit deinen Freund*innen?
Die Fragen konnten durch den Einwurf von Murmeln in Gläser beantwortet werden, die mit den entsprechenden Antworten beschriftet waren. Jeder Bauchladen lud zu einer zweiten Aktion ein, die den tieferen Einstieg in ein Gespräch ermöglichte – etwa über Wünsche für den Stadtteil oder persönliche Wohlfühlorte.
Als Anreiz für die Teilnahme an allen vier Stationen wurden Stempelkarten angeboten. Für eine volle Stempelkarte bekamen die Teilnehmer*innen eine Verwunderungstüte mit Süßigkeiten, Aufklebern und Handlungsanweisungen (z.B. „Unterhalte dich mit jemandem, mit dem du dich sonst nicht unterhalten würdest“). Das sorgte insbesondere bei Kindern für Begeisterung.
Im Gespräch mit den vier Künstler*innen von Minkus Lys tauchten bestimmte Herausforderungen des Stadtteils immer wieder auf. Etwa die Frage, wie dem Müllproblem zu begegnen wäre, und wer dafür eigentlich Verantwortung trägt – die Stadt Hildesheim oder die Bewohner*innen der Nordstadt. Ein weiteres Thema, das die Teilnehmer*innen der Kunstaktion umtreibt, sind abschätzige Blicke und nicht grüßende Nachbar*innen. Insgesamt wünschten sich viele Bewohner*innen mehr öffentliche, unkommerzielle Begegnungsorte sowie saubere Grünflächen und Parks.
Die Kunstaktion von Minkus Lys ist Teil des Stadtteilprojekts „Nordstadt im Rampenlicht“ des TPZ Hildesheim. Durch künstlerische Angebote – etwa aus den Bereichen Film, Musik, Tanz und neue Medien – soll die kulturelle Vielfalt der Nordstadt als kreatives Potential gehoben werden. Stadtteilentwicklung durch Kultur, dafür wird das TPZ Hildesheim durch das Bundesprogramm „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ gefördert.
Sie haben ein tiefergehendes Interesse an den Ergebnissen der künstlerischen Bedarfsanalyse? Dann schreiben Sie gerne eine Mail an utopolis@tpz-hildesheim.de oder rufen Sie in der Geschäftsstelle an: 05121/31432.