Mehrere Frauen stehen nebeneinander auf der Bühne. Eine Frau schimpft. Andere verschließen die Augen oder die Ohren.

Mehr Aufmerksamkeit kann Leben retten – Aufmerksamkeit für sich selbst und für andere. Mit Theaterübungen werden Jugendliche für das Thema sensibilisiert und schulen ihre Wahrnehmung …

„Stell dich nicht so an!“, „Immer machst du aus allem ein Drama!“, „Da musst du jetzt halt durch!“, „Wird schon wieder!“. Fast jede*r, der oder die schon einmal am Boden zerstört war, kennt solche Sätze – und weiß, dass sie alles andere als hilfreich sind. Doch wie kann ich gut reagieren, wenn jemand in meinem Umfeld davon spricht, nicht mehr zu können oder nicht mehr leben zu wollen?

Über Suizid sprechen? Unbedingt!

Mehr Aufmerksamkeit kann mitunter Leben retten. Doch das Thema Suizid ist in unserer Gesellschaft immer noch ein großes Tabu. Das Sprechen darüber kann Vorurteile über Schuld, Verantwortung und Ursachen abbauen und Möglichkeiten aufzeigen, Menschen in Krisensituationen zu unterstützen, ohne sich selbst zu überfordern. Zwar gehören schwierige Lebensphasen zu jeder Entwicklung dazu, doch werden Krisen in der Jugend besonders intensiv erlebt, weshalb des Aufzeigen von Hilfe-Strategien für sich selbst und andere in diesem Alter von besonderer Wichtigkeit ist. Oft wird dadurch auch ein wichtiger Impuls für Betroffene gesetzt, um ein vertrauensvolles Gespräch und Unterstützung für den Weg aus der Krise zu suchen.

Raum für Gedanken und Austausch

In den Präventions-Workshops des TPZ geht es zunächst einmal darum, Zeit und einen Raum für das Thema zu schaffen. Ablauf und Zielsetzung werden zuvor detailliert mit der Lehrkraft und ggf. weiteren Personen wie Schulsozialarbeiter*in oder -psycholog*in besprochen. Falls nicht schon im Unterricht geschehen, machen sich die Teilnehmenden mit Unterstützung der theaterpädagogischen Fachkraft die eigene Einstellung zum Thema Suizid bewusst. Sie werden ermutigt, Fragen zu formulieren und erhalten mehr Kenntnisse über das Suizidgeschehen. Dabei können Fehlurteile und Vorurteile aufgelöst werden.

Wahrnehmung, Empathie und aktives Zuhören schulen

Im nächsten Schritt werden die Jugendlichen für verbale und nonverbale Warnsignale sowie Situationen sensibilisiert, die auf eine Suizidgefährdung hinweisen können. Anschließend geht es um das Herausfinden, Benennen und Äußern von Gefühlen sowie Basisfertigkeiten im Zuhören und in der Gesprächsführung. Die Methoden der Theaterpädagogik erweisen sich hier als besonders hilfreich, da in Gesprächssituationen nicht nur der „Text“ zählt, sondern auch Gestik, Mimik und Haltung mitinterpretiert werden müssen. Dies kann über Rollenspiele sehr gut veranschaulicht und geübt werden.

Im nächsten Schritt wird das aktive Zuhören abgegrenzt gegen das Erteilen von Ratschlägen und Äußern von Urteilen und moralischen Bewertungen. Das aktive Zuhören und die Kontaktaufnahme zu geeigneten Beratungspersonen und -stellen innerhalb und außerhalb der Schule werden als hilfreiches Verhalten verankert, falls ein Freund, eine Freundin oder ein*e Jugendliche*r selbst Hilfe und Unterstützung benötigt. Immer wieder wird Gelegenheit für Reflexion bestehen, und es werden mögliche Ansprechpartner*innen benannt.

Vertrauen und Respekt als Basis

Über eine langsame Annäherung an das Thema und Methoden wie Spiele, Standbilder und Rollenspiel gelingt es, in den Workshops eine aktive und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. So können die Jugendlichen den Anforderungen und Inhalten folgen und Spaß daran entwickeln, neue und kreative Strategien zu finden und zu erproben. Bei allen Präventions-Workshops achten die Theaterpädagogen und Theaterpädagoginnen des TPZ stets darauf, dass Behutsamkeit und Respekt jederzeit gewahrt bleiben, denn auch unter den Teilnehmenden können stets unmittelbar oder mittelbar vom Thema betroffene Jugendliche sein. Die erarbeiteten zentralen Botschaften und Informationen werden auf positive Art und Weise verankert, indem sie beispielsweise von den Jugendlichen in Kleingruppen kreativ aufbereitet und als kurze Szenen präsentiert werden.

Informationen zur Suizid Prävention

Geeignet für: alle Altersstufen ab ca. 12 Jahre / 7. Klasse
Dauer: Workshop-Reihe, Projekttag oder nach Absprache

Bitte fragen Sie Ihre Wunschtermine so früh wie möglich an, damit es mit der Buchung klappt. Wir versuchen jedoch auch gerne, kurzfristige Anfragen zu ermöglichen.

 

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